Der Chatbot schreibt, recherchiert, korrigiert, liefert Inspirationen und noch viel mehr – solange man die KI richtig zu nutzen weiß. ChatGPT erleichtert die Arbeit von Kommunikatoren enorm. Bei der Bedienung gibt es allerdings ein paar Kniffe zu beachten.
Diese Aufgabe unserer Creative-Direktorin begrüßt mich, als ich eines Montagmorgens durch die Agenturtür trete. Natürlich soll es schnell gehen und möglichst kreativ sein – wie so häufig im Alltag. Nachdem die ersten Spontanideen in die Tasten gehämmert sind, beginnt mein zweiter Arbeitsschritt: Ich öffne ChatGPT.
Was vor einem Jahr unmöglich war, hat sich inzwischen in meinem Schreib- und Kreativ-Prozess etabliert: Einfach mal die Künstliche Intelligenz fragen. ChatGPT liefert in Sekundenschnelle zahlreiche Slogans, Überschriften, Social-Media-Posts, andere Kurztexte oder auch ganze Pressemitteilungen. Schnell, effizient, genial.
Doch Obacht: Ganze Pressemitteilungen durch ChatGPT schreiben lassen, davon bin ich trotz der Liebe zu meinem neuen Helferlein kein Fan. Auch Slogans oder Überschriften übernehme ich selten eins zu eins, denn wir dürfen nicht vergessen: ChatGPT ist mit Daten aus der Vergangenheit gefüttert und denkt nicht eigenständig. Alle Antworten der KI basieren auf bereits existierenden Inhalten. Neues erfindet der Chatbot nicht. Außerdem sind seine Lösungen nur so gut wie die zugrundeliegenden Informationen.
Trotzdem hilft ChatGPT Kreativen und dient als Impulsgeber: Der Bot liefert eine erste Idee, die ich anpassen oder als Anregung nutzen kann. Aber jetzt mal konkret: Wie genau läuft das ab?
Ein Beispiel:
Ich habe der KI den Befehl gegeben: „Entwerfe fünf Subheadlines für die zwei folgenden Textabschnitte. Die Subheadlines sollen kreativ, kürzer als 60 Zeichen und auf das SEO-Keyword ChatGPT ausgerichtet sein.“ Darunter habe ich den zweiten und dritten Paragrafen dieses Beitrags kopiert.
ChatGPT schlug mir unter anderem „ChatGPT: Der kreative Booster für effizientes Schreiben“ vor. Hundertprozentig gefiel mir die Headline nicht, doch das Wort Booster traf meinen Nerv. Denn für mich ist der Chatbot genau das: ein Verstärker meiner Arbeit. Und so änderte ich die Subheadline selbst in „ChatGPT als Booster für den Schreibprozess“ – natürlich nicht ohne mir vorher noch ein paar Vorschläge der KI durchzulesen.
ChatGPT kann allerdings mehr als nur Texte schreiben. Der Chatbot bewertet auch Entwürfe, korrigiert sprachliche Fehler und hilft als zusätzliches Lektorat. Über die angepasste Subheadline schrieb er etwa:
„Die Subheadline ist prägnant und bringt die Vorteile von ChatGPT als Unterstützung beim Schreibprozess auf den Punkt. Der Begriff ‚Booster‘ verleiht den Aussagen eine positive und kraftvolle Note. Eine mögliche Schwäche könnte sein, dass die Headline etwas allgemein gehalten ist.“
Die KI hat noch mehr Einsatzbereiche: Sie hilft mir bei der Themensuche von Texten oder Videos, beschleunigt Recherchen, brainstormt Ideen, findet Keywords, dient als Sparringspartner für die eigenen Gedanken, fasst Artikel zusammen, übersetzt in andere Sprachen. Und das sind nur ein paar Fähigkeiten von ChatGPT. Wer es noch nicht getan hat, sollte also mal im modernen Werkzeugkasten stöbern, ob nicht auch ein Tool für einen selbst dabei ist.
Um das Potenzial von ChatGPT auszuschöpfen, gibt es einige Kniffe zu beachten. Ich appelliere, die KI wie einen Kollegen zu behandeln. Nein, damit ist nicht der gemeinsame Mittagsspaziergang im Park oder die herzliche Begrüßung am Morgen gemeint. Vielmehr gilt es, die eigenen Wünsche auszuführen. Der Kollege vom Nebentisch arbeitet schließlich auch viel besser, wenn er ein ausführliches Briefing anstatt eines kurzen Befehls erhält.
Und so liefert auch ChatGPT immer bessere Vorschläge, je mehr Informationen der Befehl – auch Promt genannt – enthält. Wir denken zurück ans Beispiel mit der Subheadline, in der ich die Zeichenlänge und Ausrichtung auf ein SEO-Keyword spezifiziert habe.
Wie frei oder auch kreativ die KI ist, lässt sich außerdem mit dem Parameter „Temperature“ noch genauer einstellen. Schreibt dafür einfach in den Befehl, wie hoch der Wert des Parameters sein soll. Bei einer Temperature von 0,1 sind die Vorschläge von ChatGPT eher konservativ, bei 1 – oder einem Wert darüber – schon deutlich freier. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn euch auffällt, dass der vorgeschlagene Text dem ursprünglichen Befehl zu sehr ähnelt und dieselben Worte verwendet. Man merke: ChatGPT lässt sich zwar schon beim ersten Einsatz leicht bedienen, steckt aber voller Nuancen. Die entdeckt man am besten selbst. Also probiert’s doch selbst mal aus – ich kann es nur empfehlen.
Und wer sich außerdem fragt, wie meine Anekdote mit dem Content-Slogan vom Artikelanfang ausgegangen ist. Von meinen Vorschlägen setzte sich zwar keiner durch, unsere Creative-Direktorin freute sich aber durch mehrere Räume hörbar über „Willkommen im Contentiverse“. Den Slogan hatte ich zusammen mit ChatGPT erstellt.
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