Von der ISH in die Öffentlichkeit
Egal ob am abendlichen Esstisch oder auf der ISH, das Wort „Heizungsverbot“ ertönte in den vergangenen Jahren überall. Eine Jury wählte es sogar zum Unwort des Jahres 2024 (2. Platz) – ein wichtiges Zeichen für die SHK-Branche.
Selten stand die SHK-Branche so sehr im Mittelpunkt des öffentlichen Diskurses wie seit Mitte 2023. Die Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) zogen Politik und Nachrichten monatelang in ihren Bann. Bereits auf der ISH 2023 war das GEG der Talk of the Messe, was sich darin widerspiegelt, dass 41 Prozent der Besuchenden Wärmesysteme als ihr Hauptinteresse nannten. Und auch zwei Jahre später ist es weiter relevant: Nicht nur verkündete das Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Marburg im Januar das Wort „Heizungsverbot“ zum zweitplatzierten Unwort des Jahres 2024, Wärmeerzeugung war auch auf der ISH 2025 ein bedeutsames Thema: Die Aussteller in Halle 12 zur Wärmeerzeugung fuhren groß auf und zogen damit augenscheinlich die größten Besuchermassen an.
Während aus fachlicher Perspektive das Unwort „Heizungsverbot“ auf der ISH 2025 vor dem Hintergrund neuer Innovationen und Anwendungen verblasste, ist es für die Kommunikation weiter relevant. Dafür reicht ein Blick auf die Begründung der Jury:
„Der Ausdruck ist irreführend, weil durch das Gebäudeenergiegesetz weder das Heizen noch Heizungen verboten werden. Vielmehr wird der Neueinbau von Heizungssystemen, die fossile Brennstoffe verwenden, untersagt, und es werden stattdessen alternative Heizungssysteme gefordert, die umweltschonendere, zu mindestens 65% erneuerbare Energien verwerten.“
Der Ausdruck „Heizungsverbot“ mag zwar falsch sein, seine aktive Verwendung aber zeigt ein relevantes Thema auf: Die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes und die damit verbundenen Unsicherheiten und Fragen in der Bevölkerung. Angesichts dessen überrascht es kaum, dass nicht nur die allgemein bekannten Nachrichtenportale über das Unwort des Jahres 2024 berichteten, sondern auch die Newsletter der SHK-Fachmedien.
Zusammenfassend lehrt uns das Unwort „Heizungsverbot“ zwei Dinge:
Die Relevanz des Gebäudeenergiegesetzes und irreführende Benennung in der Öffentlichkeit führten im Jahr 2024 zu einem erhöhten Bedarf an Aufklärung sowie Beratung und spielten insbesondere bei der Kommunikation rund um Wärmepumpen eine Rolle. Nah an die Zielgruppe ran und PR-Themen anpassen, so lautete die Devise. Gleichzeitig eröffnete die Situation Chancen: Durch die Relevanz des Themas konnten SHK-Unternehmen in der breiten Masse sichtbar werden – zumindest, solange sie bereit waren, mutig Position zu beziehen.
Die Möglichkeit besteht auch weiterhin: Denn, als würden die Änderungen am Gebäudeenergiegesetz der Branche nicht sowieso schon genug zu bedenken geben, steht durch den Regierungswechsel erneut ein potenzieller Umschwung auf dem Plan, der kommuniziert werden muss – sowohl von der Politik als auch aus der SHK-Branche heraus. Es gilt, die Entwicklungen zu beobachten und die sich daraus ergebenden Themen frühzeitig zu identifizieren. Nur so lässt sich ein Gewinn daraus ziehen.
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